Seit 2001 besuchen im Rahmen des Care-Dog-Programmes des Finnischen Kennel-Clubs
freiwillige Hundebesitzer Gruppen von Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Die
Care Dogs (sogenannte „Pfleger-Hunde“) sind ganz normale Familienhunde, deren Besitzer
– ebenfalls Laien – sich dazu entschließen, den Menschen Freude und Wärme zu bringen,
die dies am meisten brauchen.
© Riikka Holappa
Hauptsächlich besuchen diese Hunde und ihre Besitzer ältere Menschen, Kinder und
Menschen mit Behinderungen in den unterschiedlichsten Einrichtungen, Schulen und
Tagesstätten. Außerdem können Care Dogs z.B. bei psychisch Kranken, Reha-Patienten,
Kriegsinvaliden oder Autisten eingesetzt werden. Die Tätigkeit ist rein ehrenamtlich,
d.h. die Hundeführer erhalten keinerlei Entgelt.
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Als Care Dogs können gesunde, erwachsene Hunde herangezogen werden, die genügend
Lebenserfahrung in unterschiedlichen Situationen, mit unterschiedlichen Menschen
und Orten mitbringen. Auch müssen die Tiere gut mit anderen Hunden auskommen, da
Care Dogs je nach Besuchsgruppengröße üblicherweise in Kleingruppen von zwei bis
sechs Hund-Führer-Teams arbeiten. Ein Care Dog sollte von Natur aus geeignet, freundlich
und an Menschen interessiert sein, da er nicht eigens zum Care Dog ausgebildet wird.
Es besteht Bedarf an allen Hunderassen und –größen, denn die Geschmäcker sind bekanntlich
verschieden, und so findet jeder Hund einen festen Platz in jemandes Herzen.
Um sich den Care Dog-Aktivitäten anschließen zu können, muss ein Hundehalter an
einer zweitägigen Ausbildung des Finnischen Kennel-Clubs teilnehmen. Diese beinhaltet
neben der Theorie auch die Prüfung der Eignung des Hundes. Dank dieser Vorgehensweise
weiß der Kunde, dass Teams mit dem offiziellen Care-Dog-Titel den gleichen Praktiken
und Anweisungen unterliegen. Als Erkennungszeichen tragen die Care Dogs des Finnischen
Kennel-Clubs ein oranges Tuch und ihr Halter einen Badge.
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Die positive Wirkung von Tieren auf menschliches Wohlbefinden und Gesundheit sind
schon seit langem bekannt, doch erst durch die Forschungsergebnisse der letzten
Jahrzehnte wurden tiergestützte therapeutische Methoden auch wissenschaftlich anerkannt.
Zahlreiche Studien belegen, dass die einfache Berührung oder gar nur die Präsenz
eines Tieres bereits kurzfristig positive, beruhigende Wirkung auf den Menschen
haben kann. Darüber hinaus wurde nachgewiesen, dass durch tiergestützte Therapie
sogar langfristige Auswirkungen auf das menschliche Wohlbefinden erzielt werden
können.
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Die Care Dog-Aktivitäten des Finnischen Kennel-Clubs verbreiten sich kontinuierlich.
Derzeit arbeiten fast 1.000 registrierte Care Dogs und ihre Halter in 65 Gruppen
in ganz Finnland. Interesse und Nachfrage für Care Dog-Besuche sind groß, und das
Bewusstsein der Öffentlichkeit wächst ständig. Jede Woche bringen die Care Dogs
des Finnischen Kennel-Clubs Tausenden von Menschen Freude, und sorgen gleichzeitig
für ein positives Image finnischer Hunde in den Medien.
Sollten Sie in Ihrem Land ähnliche Aktivitäten haben, würden wir uns freuen mehr
darüber zu erfahren.
Johanna Kuru
Care Dog Koordinatorin
Finnischer Kennel-Club